Am Staffelberg zum Siegen verdammt
Hauzenbergs Regionalliga-Volleyballer wollen am Sonntag gegen Neumarkt „mit dem Gewinnen anfangen“
Von Werner Reitberger
Hauzenberg –
Schon wieder ist es in München passiert – zum fünften Mal im sechsten Spiel. Fünf Tiebreaks haben die Hauzenberger Volleyballer in ihrer Premierensaison in der Regionalliga nun hinter sich. Jeden haben sie verloren. „Wir zahlen als Aufsteiger Woche für Woche Lehrgeld in dieser total ausgeglichenen Liga. Die Moral ist aber trotz der bitteren Niederlage intakt und wir schauen optimistisch in die Zukunft“, so Spartenleiter Josef Fuchs.
Ist es ein guter oder schlechter Start? Seit Wochen wird diese Frage gestellt. So ganz sicher ist man sich im Lager der Granitstädter dabei immer noch nicht. Man hat in jedem einzelnen Spiel gepunktet, auch in den Spielen gegen die Aufstiegskandidaten. Das war vor der Saison sicher nicht zu erwarten und das sind Punkte, die die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt teilweise schon liegengelassen hat. Andererseits hat man gegen eben solche Konkurrenten wie Dachau oder München-Ost auch nicht gewinnen können, obwohl man oft die spielstärkere Mannschaft war.
„Leider haben wir am letzten Wochenende gegen einen eigentlich schwächeren Gegner wieder keine drei Punkte holen können“, sagt Libero André Reinlein über das Spiel gegen München-Ost am vergangenen Samstag. „Im Moment weiß ich auch nicht, an was es gelegen hat. Aber wir können zurzeit gegen schwächere Gegner unsere Leistung nicht komplett abrufen, sondern passen uns stets dem Niveau des Gegners an.“ Das muss aber am Sonntag unbedingt aufhören.
Ab 16 Uhr ist der ASV Neumarkt zu Gast. Die Oberpfälzer sind in den letzten Jahren den genau entgegengesetzten Weg der Hauzenberger gegangen. Die Mannschaft startete vor zwei Jahren noch in der 2. Bundesliga und wurde in der letzten Spielzeit auch in der 3. Liga nach unten durchgereicht. Bedingt durch mehrere Abgänge, ist diese Mannschaft nun aber entgegen den Erwartungen Letzter in der Regionalliga und konnte bisher noch keinen einzigen Punkt erringen. Die Niederbayern dagegen sind in den letzten beiden Jahren aufgestiegen und haben in der vergangenen Spielrunde durch den Relegationserfolg auch die Bayernliga hinter sich gelassen.
Die Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt konnten alle gegen Neumarkt punkten. Jetzt ist man im Lager der Mannschaft um die drei Sicklinger-Brüder unter Zugzwang. Acht Punkte aus sechs Spielen – das ist, wenn man nur diese Zahlen betrachtet, als Liganeuling eigentlich ein ganz passabler Start. Man befindet sich im Moment zwar auf einem Abstiegsplatz, ist aber in dieser unglaublich ausgewogenen Liga auch nur vier Punkte vom vierten Platz entfernt. Gewinnt man gegen Neumarkt wäre man bei elf Punkten, das würde aus einem mäßigen schnell einen guten Start machen und es würde die Konkurrenz unter Druck setzen.
„Die letzte Niederlage ist jetzt abgehakt. Am Sonntag gegen Neumarkt wollen und müssen wir eigentlich gewinnen. Wenn wir uns nur auf uns und unser Spiel konzentrieren, dann sollte das auch möglich sein. Unterschätzen werden wir den ASV aber sicher nicht, das können wir uns auch gar nicht leisten nach nun doch ein paar unglücklich vergebenen Siegchancen“, so Spielführer Markus Janda.
Verlieren die Hauzenberger dieses Spiel, so würden sie sich vermutlich im Tabellenkeller festsetzen, was es mit allen Mitteln zu vermeiden gilt. „Irgendwann wird der Knoten platzen und wir gewinnen auch die engen Spiele. Unser großer Vorteil zu Hause sind unsere Zuschauer. In den meisten anderen Hallen sitzen zehn bis 20 Leute, wenn es viele sind, dann mal so 50 wie in Bayreuth. Bei uns waren es diese Saison immer mindestens 200. Das schüchtert so manchen Gegner ein und es pusht uns einfach unglaublich“, sagt Mittelblocker Werner Reitberger. Die Unterstützung der eigenen Fans, darauf konnte die Mannschaft von Trainer Heinz Krenn in den letzten Jahren immer bauen. So hofft man auch am Sonntag wieder darauf.
„Wenn wir in der Liga bleiben wollen, sollten wir langsam mit dem Gewinnen anfangen, am besten gegen Neumarkt. Irgendwann rächt es sich nämlich, wenn man zu viele Punkte verschenkt“, mahnt der Coach. Damit ist auch die Marschrichtung für Sonntag vorgegeben: Zum Siegen verdammt!
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