PNP-Bericht vom 09.11.2017

PNP2

Fast chronisch: Mit dem Tiebreak auf Kriegsfuß

Regionalliga Süd/Ost: Hauzenberger Volleyballer unterliegen erneut im Entscheidungssatz – Aufholjagd gegen Mühldorf nicht belohnt

 

Von Markus Janda

 

Fragender Blick zurück, aber grundsätzlich können die TV-Volleyballer nach vorne schauen – alle Niederlagen endeten für (v.l.) Korbinian Sicklinger, Kilian Sicklinger, Werner Reitberger und Florian Sicklinger äußerst knapp. Jetzt hoffen sie auch mal auf das Glück. − Foto: Sven Kaiser

Fragender Blick zurück, aber grundsätzlich können die TV-Volleyballer nach vorne schauen – alle Niederlagen endeten für (v.l.) Korbinian Sicklinger, Kilian Sicklinger, Werner Reitberger und Florian Sicklinger äußerst knapp. Jetzt hoffen sie auch mal auf das Glück. − Foto: Sven Kaiser

 

Hauzenberg –

 

Es sollte wohl wieder einmal nicht sein für die Volleyballer des TV Hauzenberg: Bereits zum vierten Mal in dieser noch jungen Regionalliga-Saison mussten sich die Männer von Trainer Heinz Krenn erst im entscheidenden fünften Satz geschlagen geben. Bei der Heimniederlage gegen den TSV Mühldorf (17:25, 18:25, 25:22, 25:22, 5:15) blieb die Aufholjagd des Aufsteigers vor gut 250 Zuschauern unbelohnt, er steht mit dem Tiebreak weiterhin auf Kriegsfuß.

Trotzdem konnte das Team aus der niederbayerischen Granitstadt in allen fünf Saisonspielen – gegen Bayreuth klappte es mit einem vollen Erfolg – punkten und jedes Mal war die Chance auf einen Sieg da. Dies stimmt generell positiv, findet auch Coach Krenn: „Wir müssen nicht darüber sprechen, dass die vier Tiebreak-Pleiten schmerzen und bitter sind. Dennoch gab es bislang noch keine Partie, in der wir chancenlos weggeschossen wurden. Manchmal fehlte das Quäntchen Glück, manchmal waren wir zu inkonsequent und konnten unser teils hervorragendes Spiel nicht komplett durchziehen. Aber das wird noch kommen, wir haben noch Luft nach oben und das kann jeden, der es auf irgendeine Art und Weise mit dem TVH hält, positiv stimmen.“

Die Oberbayern, die ebenso wie die Gastgeber im 4-2-System, also mit zwei Zuspielern bzw. Diagonalangreifern, aufliefen, setzten den TV Hauzenberg nahezu durchgängig unter Druck. Die Annahme auf TVH-Seite hatte mit den starken Aufschlägen des TSV zu kämpfen, egal ob sie hart im Sprung oder als Flatterangabe geschlagen wurden, und der eigene Block war viel zu oft gegen die wuchtigen und schnellen Angriffe der Gäste zu spät, wodurch es auch die Feldabwehr nicht leicht hatte. Bereits früh im ersten Satz brachte Mühldorf ein paar Punkte zwischen sich und Hauzenberg, das lediglich bis Mitte des Durchgangs (14:16) noch einigermaßen mithalten konnte. Auch einige taktische Wechsel von Trainer Heinz Krenn konnten am negativen Satzende (17:25) nichts ändern…

Der zweite Spielabschnitt verlief sogar noch deutlicher für die Mühldorfer, die bis zu diesem Zeitpunkt eine nahezu fehlerfreie Leistung geboten hatten. Weiterhin waren beim TV die Probleme in der Annahme vorhanden, obwohl dies bisher zu den größten Stärken zählte. Mit 18:25 verlor man somit vollkommen gerechtfertigt auch Durchgang 2.

Nach dem Spielverlauf war nicht zwingend mit einer Wende zu rechnen, doch die Spieler um Florian Sicklinger, Werner Reitberger oder Maximilian Pfaffinger kämpften sich nun, lautstark angefeuert vom eigenen Publikum, langsam zurück in die Begegnung. Nun konnte man selbst etwas mehr Druck auf die Innstädter ausüben und immer mehr der längeren Ballwechsel für sich entscheiden. Bis zum 18:18 verlief dieser Satz sehr ausgeglichen. Gegen Ende entschieden dann einige gute Aufschläge und der größere Wille zugunsten der Hauzenberger (25:22).

Mühldorf wirkte zumindest etwas beeindruckt und das Hauzenberger Fanlager heizte die Stimmung in der Dreifachturnhalle weiter an. So wie der zweite Durchgang ein Spiegelbild des ersten war, so verhielt es sich nun auch bei den Sätzen drei und vier. Zunächst gestaltete sich ein emotionales Spiel auf Augenhöhe. Erst beim Stand von 15:15 konnte eine Mannschaft verstärkt die Initiative ergreifen – und es war wieder der TV Hauzenberg. Zwei Aufschläge von Fabian Fleischmann und im Anschluss drei weitere von Kilian Sicklinger ebneten zusammen mit einer verstärkt konstanten Block- und Abwehrarbeit den Weg zum Satzausgleich (25:22).

Erneut musste also der Tiebreak über Sieg oder Niederlage entscheiden, doch wieder einmal war das Glück dem TVH nicht hold. Beim Stand von 3:4 aus Hauzenberger Sicht gingen einige längere Ballwechsel unglücklich an den TSV. Somit sah man sich beim Seitenwechsel bereits einem Rückstand von 4:8 gegenüber, eine durchaus große Hypothek in einem kurzen Satz bis 15 Punkte. In der Folge lief bei den „Waidlern“ nicht mehr allzu viel zusammen, im Gegensatz zum TSV, bei dem Spielführer Lars Rommel durch eine Aufschlagserie alles zum 15:5 klarmachen konnte.

Wieder einmal also eine Niederlage im Tiebreak, dieses Mal allerdings auch vielleicht etwas anders zu bewerten als die vorherigen, wie auch Angreifer Maximilian Pfaffinger findet: „Betrachtet man die Leistung von Mühldorf zusammen mit unserem Spiel in den ersten beiden Sätzen, haben wir dieses Mal wohl eher einen Punkt gewonnen und nicht zwei verloren.“ Den Kopf in den Sand stecken will bei Hauzenberg aber keiner, wie Zuspieler Kilian Sicklinger noch einmal klarstellt: „Die Motivation bleibt enorm groß, die nächsten Male die Spiele für uns zu entscheiden, egal ob im entscheidenden fünften Satz oder schon vorher.“

Das nächste Mal steht bereits am kommenden Samstag (15.30 Uhr) an, wenn der TVH beim VC DJK München-Ost-Herrsching II antreten muss (Sporthalle an der Führichstraße). Der Gegner befindet sich dabei wieder nahezu auf Augenhöhe und hat nur einen Punkt mehr als der TVH (7) aufzuweisen. Zudem befinden sich Dachau und Mühldorf, beide ebenfalls nur einen Punkt mehr auf dem Konto, jedoch bei einem Spiel mehr, weiterhin im Dunstkreis der Niederbayern, die sogar bis auf Rang vier lediglich zwei Punkte Rückstand haben. Es geht also eng zu in der Regionalliga S/O und da kann am Ende jeder einzelne Punkt entscheidend sein.

Posted on 9. November 2017 in Allgemein

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