PNP-Bericht vom 03.03.2017

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Jetzt wollen sie das Volleyball-Wunder perfekt machen

Bayernliga-Aufsteiger TV Hauzenberg drängt es in die vierthöchste nationale Liga / Am Samstag Schlüsselspiel gegen SG Maisach/Esting

 

Angriff vor gut besetzten Rängen: Die Hauzenberger um Hannes Rauscher (beim Schlag) und Florian Sicklinger erfreuen sich großen Interesses – das ist in der Bayernliga durchaus selten. − Foto: Sven Kaiser

Angriff vor gut besetzten Rängen: Die Hauzenberger um Hannes Rauscher (beim Schlag) und Florian Sicklinger erfreuen sich großen Interesses – das ist in der Bayernliga durchaus selten. − Foto: Sven Kaiser

Hauzenberg –

Ungewöhnlich forsch für einen Aufsteiger gehen die Volleyballer des TV Hauzenberg die entscheidende Phase in der Bayernliga-Saison an. Zwei Spiele vor Ende haben sie tatsächlich aber auch allen Grund selbstbewusst zu sein. 15 Siege aus 18 Spielen, Tabellenführer und ganz heißer Kandidat auf den Titel oder wenigstens die Vizemeisterschaft. Und sie wollen auch das kleine Volleyball-Wunder „deckeln“, den Aufstieg in die Regionalliga „mitnehmen“, wie Spartenleiter Sepp Fuchs vor dem entscheidenden Heimspiel am Samstag (20) gegen die SG Maisach/Esting bekräftigt. „Die Relegation wollen wir auf alle Fälle erreichen, und selbstverständlich würden wir auch aufsteigen.“ Keine Bedenken hinsichtlich gestiegener Anforderungen in der vierthöchsten nationalen Spielklasse? „Nein“, sagt Fuchs, „der Kader hat die Qualität. Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt.“ 14 Mann stehen in dieser Saison im Aufgebot, und bei zwölf Akteuren, die im Spielberichtsbogen aufgelistet sein dürfen, „können wir meist aus dem Vollen schöpfen, das ist unser großes Plus“.

Von den Verantwortlichen oder den Spielern des TV Hauzenberg hätte zu Beginn der Saison kaum jemand mit diesem Durchmarsch an die Spitze der neuen Spielklasse gerechnet: Jede Mannschaft der Liga konnte mindestens einmal geschlagen werden. Eine unglaubliche Bilanz, findet auch Libero Christoph Fuchs: „Nahezu jeder von uns hat eigentlich eher damit gerechnet, dass wir am Ende der Saison in dieser ausgeglichenen Liga noch mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden. Wenn es gut läuft, dann würden wir gegen Saisonende im gesicherten Mittelfeld stehen und wüssten ein bis zwei Spieltage vor Schluss, dass wir nicht mehr absteigen können. Aber der bisherige Saisonverlauf, die Ausgangslage zwei Spieltage vor Schluss, damit konnte wirklich keiner rechnen.“

Ausgangslage bringt eher Motivation als Druck

Lange war also das erklärte Ziel der Klassenerhalt. Mehr mochte man sich als Liganeuling nicht aufbürden. Bis zuletzt wiegelte man Aufstiegsgedanken ab und dachte von einem Spiel zum anderen. Doch nun ist den Granitstädtern der zweite Platz und damit die Aufstiegsrelegation nicht mehr zu nehmen. Allein das ist schon der größte Erfolg in der langjährigen Historie des Volleyballs in Hauzenberg. Aber jetzt wollen die Spieler und Trainer Heinz Krenn natürlich mehr, auch wenn sich an der Herangehensweise grundsätzlich nichts ändern soll. „Wir haben nach wie vor nichts zu verlieren, so oder so ist das bereits eine klasse Saison. Gewinnen wollen wir aber dennoch jedes Spiel, in das wir hineingehen, also hat sich auch daran nichts verändert. Ich glaube, dass uns die aktuelle Ausgangslage eher stärken als hemmen wird. Wir sind bereit und wollen unseren Zuschauern zu Hause noch zweimal etwas bieten“, verspricht Coach Krenn.

Zweikampf bis zum Schluss mit dem ASV Dachau III

Rechnerisch ist man allerdings etwas im Hintertreffen. Der Zweitplatzierte ASV Dachau III hat zwei Spiele weniger, könnte also die sechs Punkte Rückstand ausgleichen. Sollten die Oberbayern die letzten vier Spiele ohne Satzverlust gewinnen, wäre ihnen die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen, egal wie der TV Hauzenberg abschneidet. Aber solange die Spieler um Kapitän Markus Janda siegen, ist der Druck beim ASV groß, nachziehen zu müssen. Und in der Granitstadt weiß man, dass in dieser Liga der eine oder andere Satz bzw. ein Punkt leicht einmal abgegeben werden kann, zumal es der direkte Konkurrent auch noch mit starken Gegnern zu tun bekommen wird, wie zum Beispiel dem TSV Grafing II oder dem SVS Türkheim.

Gegner Esting beeindruckt mit Siegesserie

Komme was wolle, am morgigen Samstag soll ein Sieg her. Auch wenn Gegner SG TSG Maisach/ SV Esting mit einer Serie besticht: Nach einer eher durchwachsenen Hinrunde haben sich die Estinger gefangen und die letzten sieben Spiele in Folge gewonnen, dabei nur drei Sätze abgegeben. Die Oberbayern stehen dadurch jetzt im gesicherten Tabellenmittelfeld und haben weder mit Auf- noch Abstieg etwas zu tun. Dennoch werden sie die Punkte nicht kampflos in Hauzenberg lassen, sich vielmehr für ihre Niederlage im Hinspiel revanchieren wollen. Da gewann die Mannschaft um Libero Fuchs in einem phasenweise doch recht hitzigen Spiel mit 3:1. Selbstbewusst reist der Gegner jedenfalls an, Spartenleiter Sepp Fuchs: „Sie haben über Facebook schon verbreitet, ,Hauzenberg, wir freuen uns auf euch’“.
Aber auch die Männer vom Staffelberg haben ihre letzten beiden Spiele gewonnen. Beim 3:0 gegen den Tabellenletzten SV SW München reichte noch eine eher verhaltene Leistung aus, zuletzt zeigten sich die Hauzenberger beim 3:1-Erfolg gegen den starken Verfolger Türkheim vor knapp zwei Wochen wieder von ihrer besten Seite. Dieses physisch wie mental anstrengende Spiel gewonnen zu haben, soll jetzt der Motivationsschub für den Saisonendspurt sein. Kapitän Janda: „Das war endlich wieder ein richtig starkes Spiel von uns. Wir waren in Annahme, Zuspiel, Angriff, Block und Abwehr sehr gut. Die letzten beiden Spiele müssen wir auf diesem Niveau weitermachen.“

TVH hofft wieder auf viele Zuschauer

Man darf sich also auf ein spannendes Volleyballspiel einstellen am Samstag (Spielbeginn 20 Uhr) in der Hauzenberger Dreifachturnhalle. Trainer Krenn hat trotz des ein oder anderen Ausfalls große Auswahl in seinem Kader. Florian Cheung kann wegen seines Studiums nicht vor Ort sein, Mittelblocker Hannes Rauscher fehlt berufsbedingt. Fraglich ist auch noch der Einsatz von Libero Fuchs, der in den letzten Wochen mit Rückenbeschwerden zu kämpfen hatte. Trotz dieser Ausfälle werden aber wieder die maximal erlaubten zwölf Namen auf der Spielerliste stehen. Alle beim TV Hauzenberg hoffen wieder auf ein volles Haus. Mittelblocker Werner Reitberger: „Keine Mannschaft in der Liga kann auch nur annähernd mit unseren Fans mithalten. Es ist unglaublich motivierend, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen. Wir hoffen natürlich, dass wir auch jetzt im Endspurt weiter so unterstützt werden und dann am Saisonende zusammen feiern können.“ 100 bis 150 Besucher kämen stets zu den Heimspielen, „das ist einzigartig in der Bayernliga“, sagt Spartenchef Fuchs.

− W.R./red

Die Tabelle

  1. TV Hauzenberg 1848:2143
  2. ASV Dachau III 1646:2037
  3. SSV Bobingen 1842:3035
  4. SVS Türkheim 1742:2334
  5. VfR Garching 1839:2633
  6. SV Esting 1838:3033
  7. TSV Grafing II 1733:3027
  8. VfR Garching II 1832:4024
  9. TV Planegg Krailling 1923:4714
  10. 10.SV SW München 1817:499
  11. VCO Kempfenhausen II 177:512

Restprogramm Hauzenberg

Maisach/Esting (Heim = H, Samstag), Garching II (H, 18. März)

Restprogramm Dachau III

Grafing II (H, Samstag), Kempfenhausen II (H, 11. März), SW München (Auswärts = A, 16.3.), Türkheim (A, 18.3.).

Posted on 3. März 2017 in Allgemein

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