PNP-Bericht vom 06.12.2016

Presse

Tiebreak-Krimi: Türkheim beendet Hauzenbergs Serie

Trotz 2:3-Heimniederlage bleibt der TVH Spitzenreiter in der Volleyball-Bayernliga / Doppelspieltag am Wochenende

von Jakob Schützeneder

Aller Einsatz vergebens: Die Hauzenberger um Routinier Werner Reitberger (rechts) mussten sich gegen Türkheim nach Tiebreak erstmals in dieser Saison geschlagen geben. − Foto: Sven Kaiser

Aller Einsatz vergebens: Die Hauzenberger um Routinier Werner Reitberger (rechts) mussten sich gegen Türkheim nach Tiebreak erstmals in dieser Saison geschlagen geben. − Foto: Sven Kaiser

 

Hauzenberg –

 

Über ein Jahr hatte die stolze Serie gehalten. Jetzt ist es amtlich: Der TV Hauzenberg kann doch verlieren. Der Volleyball-Bayernligist zog am Samstagabend zum ersten Mal in der laufenden Saison den Kürzeren. In einem hart umkämpften Spiel musste sich das Team von Trainer Heinz Krenn mit 2:3 dem SVS Türkheim geschlagen geben. „Natürlich ist das bitter, aber letztendlich hat in einem hochklassigen Bayernligaspiel die glücklichere Mannschaft gewonnen“, meinte Spartenleiter Sepp Fuchs.

Schon der erste Satz war an Dramatik kaum zu überbieten. Die Gäste starteten mit einem 4:0-Vorsprung. Doch der TVH blieb unbeeindruckt und holte schnell auf. Auf beiden Seiten waren starke Aktionen zu sehen, doch gegen Ende des Satzes konnten sich die Gäste leicht absetzen, weil auf Seiten der Staffelberger die Annahme nicht richtig funktionieren wollte. Dann aber waren es wieder einmal die Aufschläge von Maxi Pfaffinger, die den Hausherren halfen, wieder heranzukommen. Beim Stand von 25:25 folgte ein Hin und Her. Die Mannschaft von Trainer Heinz Krenn hatte drei Satzbälle, die allesamt vergeben wurden. So gewannen die Gäste den ersten Akt knapp mit 31:29.

Im zweiten Durchgang sah es anders aus. Routinier Werner Reitberger kam nach seiner Verletzungspause auf das Feld und auch Korbinian Sicklinger wurde eingewechselt. Für ihn war es der erste Heimspiel-Einsatz seit seiner Verletzung. Durch einige unnötige Aufschlagfehler der Gastgeber konnten sich der SVS ein kleines Punktepolster verschaffen. Die Angriffe des 18-jährigen Talents machten den Schwaben jedoch zu schaffen. Auch der Block und die Abwehr standen nun besser. Man holte von 6:10 auf 20:16 auf und gewann schließlich mit 25:19.

Im dritten Satz ging es ähnlich weiter. Die Mannschaft, angeführt von Kapitän Markus Janda, war jetzt sicher und entschlossen im Angriff. Der SVS haderte zunehmend. Schon beim Stand von 11:3 war klar, dass dieser Satz das Spiel drehen würde. Ebenso klar entschied der TVH den Satz mit 25:14 für sich. „Im zweiten und dritten Satz war die Mannschaft wieder in ihrer Spur zurück und überzeugte mit souveränem Auftreten“, lobte Fuchs.

Aber: Der vierte Abschnitt verlief wieder ausgeglichen. Nach guten Angriffen der Gäste lief man immer einem Rückstand nach. Der Ausgleich gelang erst mit dem 15:15. Allerdings waren die Lücken bei der Blocksicherung zu groß und so verhalfen die Hauzenberger den Schwaben zu wichtigen Punkten. Der Satz endete mit 23:25, der Tiebrak musste die Entscheidung bringen.

Der TVH spielt hier fokussiert und holte sich einen Vorsprung. Beim Seitenwechsel stand es 8:4 für den Aufsteiger – und der zog weiter auf 11:5 davon. Dann die dramatische Wende: Türkheim holte auf. Die Block- und Abwehrarbeit war überragend, kein Durchkommen auf Hauzenberger Seite. Die Hausherren kamen aus dieser misslichen Situation nicht weg, sie wurden durch die gegnerischen Aufschläge zu stark unter Druck gesetzt. Auch durch zum Teil umstrittene Entscheidungen des Unparteiischen konnten sich die Gäste auf 14:11 absetzen. Die Mannen von Heinz Krenn fanden keine Antwort mehr: Sie mussten sich mit 13:15 beugen.

„Wir waren ab dem 11:5 einfach nicht präzise und aggressiv genug, haben die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen und mit Sicherheit auch nicht immer Glück mit so mancher Entscheidung des Unparteiischen gehabt“, analysierte Kapitän Markus Janda. Auch Sepp Fuchs fand deutliche Worte: „Nach einer solchen Führung darf das Spiel nicht mehr hergeschenkt werden.“ Aber: Der TV Hauzenberg ist trotzdem Primus der Bayernliga Süd. Die Mannschaft liegt einen Punkt vor den spielgleichen Konkurrenten aus Bobingen, ebenfalls einen Zähler vor dem ASV Dachau III, der allerdings ein Spiel mehr absolviert hat, und immer noch zwei Punkte vor Türkheim, das auch ein Spiel mehr auf dem Konto hat.

Für große Trauer bleibt nach der ersten Pleite ohnehin keine Zeit: Am kommenden Wochenende ist der Tabellenführer nämlich gleich doppelt gefordert. Am Samstag gastiert die Mannschaft bei der SG TSG Maisach/Esting, ehe man dann am Sonntag beim VfR Garching II punkten will. Nicht nur der erfahrene Trainer Krenn weiß: Jedes Ende einer Serie kann der Anfang einer neuen sein.

Posted on 6. Dezember 2016 in Allgemein

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