Volle Halle – bei der Meister-Feier?
Volleyball-Bayernliga: Im Fernduell zwischen TV Hauzenberg und ASV Dachau III fällt heute Entscheidung um Platz 1
von Jonas Schützeneder
Hauzenberg –
Diesen Schlussakt hätte kein Drehbuchautor besser inszenieren können: Als Aufsteiger geht der TV Hauzenberg vor heimischer Kulisse punktgleich mit Spitzenreiter ASV Dachau III in den letzten Spieltag. Mit jeweils 46 Punkten – 16 Siege aus 19 Spielen – hat dieses Duo die Liga dominiert, weist mit 52:21 (Dachau) und 51:22 (Hauzenberg) fast ein identisches Satzverhältnis auf. Trotz des Mini-Rückstands sieht sich Hauzenberg in idealer Position. Das Team von Trainer Heinz Krenn darf heute, Samstag, ab 20 Uhr in der Dreifachturnhalle den Tabellenachten VfR Garching II empfangen, während Dachau beim starken SSV Türkheim (5.) antreten muss.
Trainer Krenn nimmt den Druck von seiner Mannschaft. „Wir gehen das an wie immer, daran ändert auch die Tabellensituation nichts. Wir können personell aus dem Vollen schöpfen und gehen selbstbewusst ins Spiel“, sagt der ehemalige Passauer. Im zweiten Jahr nach seiner Rückkehr könnte Krenn den zweiten Aufstieg feiern. So weit will er allerdings nicht denken: „Wir wollen möglichst ohne Punktverlust gewinnen. Was zeitgleich in Türkheim passiert, werden wir danach schon erfahren.“
Dank Live-Ticker werden die Fans und Verantwortlichen jede Sekunde im Bilde sein. „Einen besonderen Abend“, erwartet daher TVH-Spartenleiter Sepp Fuchs. Er und seine Kollegen freuen sich auf ein Volleyball-Fest unterm Staffelberg. Dafür hat der Verein keine Mühen gescheut: 150 Liter Freibier, Leberkäse und kleinen Fahnen stehen für den treuen Anhang bereit. Einmal mehr soll die Halle am Staffelberg beben und die überragende Heimbilanz (sieben Siege aus neun Spielen) ausgebaut werden. „Unsere Fans sind jedes Mal eine Wucht“, bestätigt Angreifer Korbinian Sicklinger, „wir wollen ihnen nochmal ein tolles Spiel zeigen und dann die erfolgreiche Saison feiern.“ Denn unabhängig vom Ausgang hat der Landesligameister die Bayernliga mächtig aufgemischt. Aus dem bescheidenen Ziel „Klassenerhalt und große Teams ärgern“, wurde ein Durchmarsch. Angeführt von starker Defensive, angepeitscht von vielen Fans und abgeschlossen von vielen Angriffsoptionen waren die Hauzenberger nur von den Rivalen Türkheim, Bobingen und Dachau zu bezwingen. Letztere setzten sich im Nachholspiel am Donnerstag mit 3:0 beim Absteiger München durch und gehen somit als Gejagter in den 20. Spieltag.
„Im Grunde ist es ganz einfach“, weiß TVH-Kapitän Markus Janda, „ein möglicher Punktverlust der Dachauer bringt uns nur etwas, wenn wir selbst gewinnen. Das ist jedem im Team auch bewusst.“ Heißt: Dachau muss in Türkheim verlieren oder darf höchstens nach 3:2-Sätzen gewinnen, gleichzeitig müssen die Staffelberger 3:0 oder 3:1 gewinnen.
Für Gegner Garching, das die letzten vier Spiele verloren hat, ist das Saisonfinale der letzte Test für die Abstiegsrelegation, in die der VfR muss. Alle Voraussetzungen für einen großen Abend sind also gegeben. „Vorfreude pur“, sagt Spartenleiter Fuchs, der vor zwei Jahren mit ehrgeizigen Plänen und der Rückholaktion von Trainer Krenn alles richtig gemacht hat. Das i-Tüpfelchen unter zwei grandiose Spielzeiten mit einem möglichen Regionalliga-Aufstieg könnten die beiden bereits heute feiern.
Ein Interview mit Dominik von Känel, Trainer des Rivalen ASV Dachau III, lesen Sie unter www.heimatsport.de/2438776 oder hier auf der Homepage www.tvh-volley.de.
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